• Am Ende von Jean-Remy von Matt Cover
    Innovation,  Kreativität,  Männerliteratur,  Perspektiven

    Kreativität macht den Unterschied. Am Ende.

    Ich schreibe häufig darüber, dass jeder Mensch eine kreative Person ist. In der Werbebranche wird der Begriff “Kreative(r)” als Berufsbezeichnung für Texter, Copywriter und Designer verwendet. Aber wann wurde Werbung eigentlich zu einem kreativen Beruf? Ein Fahrradrad auf einem Podest, ein Kilo Fett in einer Zimmerecke, eine Banane an der Wand, geklebt mit grauem Tape: das sind alles Kunstobjekte der letzten 100 Jahre. Sie zeigen: Eine Idee kann Kunst sein, jeder Mensch kann kreativ sein. Und es ist nicht verwerflich, die Konsumwelt zur Kunst zu erklären. Schließlich schaffte es Andy Warhol mit der Werbung für Suppendosen zu seiner ersten Ausstellung als Künstler. War das der Moment, in dem Werbung zur…

  • Buchcover Das Jahr der Wunder von Melanie Raabe
    Innovation,  Kreativität,  Perspektiven

    Kreativität ist kein Luxus: Sie ist Überlebensstrategie

    Kennt ihr die Geschichte von “Anne auf Green Gables”? Ein Waisenkind wird von einer Familie auf einen Bauernhof als kostenlose Arbeitskraft “bestellt”. Statt eines Jungen wie gewünscht kommt ein Mädchen mit einer ungezähmten Fantasie: Sie erfindet für alles einen neuen Namen und versteht nicht, warum die anderen keinen Spaß daran finden. Ein Kind, das nichts hat, findet einen Weg für seine Kreativität und für die Neugestaltung der Welt. Ihr Umfeld ist allerdings von ihrer Art genervt. Genau so wie viele Führungskräfte, die genervt reagieren, wenn jemand mit seinen Ideen aus der Reihe tanzt. Vor fünf Jahren tauchte die COVID-Pandemie unsere Welt in eine Ausnahmesituation ein und sorgte für eine Menge…

  • Buchcover Mama bitte lern Deutsch von Drugun
    Bildung,  Buchrezension

    Bildung ist kein Privileg, sondern eine Selbstverständlichkeit

    Eigentlich wollte ich dieses Buch nicht lesen. Der Titel des Buches “Mama, bitte lerne Deutsch” von Tahsim Drugun ließ mich eine jammernde Geschichte erwarten, von einem Sohn, der seinen migrantischen Eltern alle Probleme der Welt anlastet: “Hätten sie Deutsch gelernt, wäre das Leben besser, das Auto teurer und Urlaube ferner.” Dann landete ich in einem Online-Buchclub, wo es genau um dieses Buch ging, und lauschte, wie Frauen wie Tahsims Mutter besser integriert werden können. Irgendwann schrieb jemand im Chat: “Warum lernt sie kein Deutsch?” Warum sollte sie? Es gibt tausend plausible Gründe, eine Sprache NICHT zu lernen: Und das war der Moment, an dem ich erfahren wollte, was hinter der…

  • Cover von Wenn die letzte Frau den Raum verlässt
    Buchrezension,  Frauenliteratur,  Männerliteratur,  Perspektiven

    Nur gute Ideen reichen nicht oder warum wir Männer oft nicht erreichen, wenn wir über Gleichberechtigung reden

    Vor Jahren wollte ich das Schlafzimmer in einem dezenten Lavendelblau streichen. Doch damals wusste ich nicht, dass Wändestreichen tückischer sein kann, als man denkt. So wurde das Schlafzimmer pink, fast genau wie die Farbe auf dem Cover des Buches “Wenn die letzte Frau den Raum verlässt” von Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer. Unser Nachfolger wollte das Schlafzimmer dann schwarz anstreichen. Wahrscheinlich hatte er Angst, vor seinen Freunden mit diesem Farbton als “nicht männlich” dazustehen. Ein “Exterieur” eines Produkts in rosa Tönen ist nicht “jeder Manns” Sache. Tappt der Verlag hier in dieselbe Falle wie viele Start-ups, die ihr Produkt eher für sich selbst gestalten, statt für die Zielgruppe? Okay, mich…

  • produktbücher für den urlaub
    Innovation,  Kreativität,  Leseinspiration

    Produktbücher für die Pause: Wie man im Liegestuhl klüger wird, ohne sich zu stressen

    Eines der Geheimnisse, wie man wirklich viel lesen kann, ist ganz einfach: immer das passende Buch dabeihaben. Wir alle kennen das von den „Pflichtlektüren“ aus der Schule. Manche Romane sind einfach nicht zu verstehen, wenn einem das nötige Hintergrundwissen oder die emotionale Reife fehlen. Jedes Buch hat seine Zeit, und manche müssen einfach warten. Ich selbst habe jahrelang versucht, Nassim Talebs „Der Schwarze Schwan“ zu lesen und bin immer wieder über die ersten zwanzig Seiten gestolpert. Irgendwann ging es doch. Fach- und Sachbücher sind als Feierabend- oder Urlaubslektüre oft nicht besonders attraktiv – und das ist absolut verständlich. Wenn man sich eine Auszeit gönnt, ist ein Buch, das inspiriert, entspannt…

  • buch cover from project to product mode hartmann borggrewe
    Buchrezension,  Innovation,  Produktentwicklung

    From project to product mode: ein Praxisbuch für die echte Transformation

    Das sind IT- und Produktabteilungen in Unternehmen, die für die Generierung neuer Ideen, das Ausprobieren neuer Technologien, die Einführung neuer Arbeitsprozesse und allgemein für Innovation stehen. Das Problem ist nur, dass dies auch bei diesen Abteilungen bleibt. Während IT-Systeme iterativ in die Cloud ziehen und Produktteams Design Sprints durchführen, verkaufen Vertriebsteams hochindividuelle Systeme statt Standards, und das Controlling taucht regelmäßig mit der Keule auf, weil die Story Points in die Personentage umgerechnet nicht mit der Anzahl ursprünglich geplanter Wochen übereinstimmen. Das Unternehmen als … Ei Diese Kluft zwischen IT/ Produkt und dem „Rest“ beschreiben Sebastian und Thomas in ihrem Buch „From Project to Product Mode. A Gameplan to Unlock Scalability…

  • Buchcover Empowered Cagan
    Innovation,  Produktentwicklung

    Reinvention Required: Echte Innovation für morgen beginnt JETZT

    Walter Isaacson erzählt in “The Innovators” von technischen Durchbrüchen aus den letzten zwei Jahrhunderten. Bent Flyvbjerg in “How Big Things Get Done” analysiert Mega-Projekte und arbeitet praxisrelevante Heuristiken aus. Adam Grant zeigt in “Hidden Potentials”, wie Zusammenarbeit und Kultur große Leistungen ermöglichen. Marty Cagan zusammen mit Chris Jones gehen mit “Empowered” einen Schritt weiter: Basierend auf ihrer Erfahrung bieten sie einen Leitfaden, wie sich Unternehmen systematisch so aufstellen, dass sie wiederholt Innovation ermöglichen. Wir erleben heute eine Zeit, in der Innovationszyklen schneller werden als je zuvor. Wer sich nicht neu erfindet, wird überrollt, wie Kodak, wie Nokia, wie Yahoo. *Der Erfolg des Kataloggeschäfts von Otto hielt Jahrzehnte an. In den…

  • Cover des Buches Zukunft von Florence Gaub
    Innovation,  Kreativität,  Produktentwicklung

    Wie Creative Intelligence uns zu Göttern machte

    Marvel-Fans unter euch erinnern sich bestimmt an die Szene aus Infinity War, in der Dr. Strange die Zeit beschleunigt, um die möglichen Varianten der Zukunft durchzugehen. Währenddessen versucht der Rest der Truppe einen Plan zur Rettung der Welt auszuhecken. Was auf den ersten Blick wie ein Märchen aussieht, ist eigentlich eine Metapher für unsere Realität: während die einen Zukunftsszenarien ausmalen, schmieden die anderen Zukunftspläne basierend auf ihrer Vergangenheit. Florence Gaub beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Zukunft in ihrem Buch “Zukunft – Eine Bedienungsanleitung”. Wie ist die Zukunft entstanden? Unsere Vorstellung von der Zukunft entwickelte sich über die Jahrtausende. Während die ersten Menschen in den Tag hineinlebten, versuchten Sumerer, Babylonier,…

  • Buch Hidden Potential mit einem Team aus Lego Figuren darauf
    Innovation,  Perspektiven,  Produktentwicklung

    Was erfolgreiche Teams ausmacht: Von Fußballern, Nobelpreisträgerinnen und Hidden Potentials

    Das sind also Teams, die laut Walter Isaacson und Bent Flyvbjerg bahnbrechende Innovationen hervorbringen und Megaprojekte erfolgreich umsetzen. Beide Autoren betonen die Wichtigkeit der Zielidentifikation und der klaren Zielsetzung, die vor dem Team formuliert wird. In seinem späteren Buch The Code-Breaker illustriert Isaacson diese These anhand des Beispiels von Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier. Gemeinsam erhielten sie 2020 den Nobelpreis in Chemie für die Entwicklung der CRISPR/Cas9-Technologie – einer Methode zur Genom-Editierung, die oft als "Genschere" bezeichnet wird. Zum Zeitpunkt der Auszeichnung unterhielten sich die beiden Preisträgerinnen kaum: Nach Abschluss ihres Projekts fehlte eine gemeinsame Mission, die sie weiter verbunden hätte. Sie drifteten in ihren wissenschaftlichen Interessen auseinander und verpassten…