Leseinspiration
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„Schlüsselkompetenz“: Gerüchte und Gewohnheiten
Ich treffe immer wieder im Internet auf Gerüchte, dass diese oder jene bekannte Persönlichkeit die 80% ihrer Arbeitszeit mit dem Lesen verbringt und dass wir das gleiche machen sollten, wenn wir auch so erfolgreich werden wollen. Somit bilden wir eine Korrelation zwischen Lesen und Erfolg oder Lesen und Reichtum. Aber so einfach ist es nicht. Warren Buffet verbrachte seine Tage nicht mit der Lektüre der “Sturmhöhe”, sondern mit den alten Zeitungen, Firmenverzeichnissen und Geschäftsberichten auf der Suche nach passenden Investments. Bill Gates wäre auch nicht da, wo er jetzt ist, wenn er statt an Rechnern zu schrauben, in die “Leiden des jungen Werther” vertieft wäre. Und dennoch würden die beiden…
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Das mangelnde Licht
In den frühen 90ern mangelte es in Georgien an Licht und Wärme. Kerzen, Kerosinlampen, Stromgeneratoren und Kanonenöfen sind in die Wohnungen tausender Leute eingezogen. Gekocht wurde auf dem Lagerfeuer vor einem Plattenbau. Geheizt wurde mit dem Holz aus einem naheliegenden Park. Gelebt wurde von der Hand in den Mund und von der Hoffnung über das bessere Leben. Unter diesen Bedingungen, die uns im gemütlichen Deutschland des 21. Jahrhunderts fast den Höhlenzeiten gleich vorkommen könnten, lässt Nino Haratischwili ihre Heldinnen Qeto, Dina, Nene und Ira im Roman „Das mangelnde Licht“ aufwachsen. Für ihre anderen Bücher wird die Autorin als Vertreterin des magischen Realismus gefeiert. In der Aufführung des „mangelnden Lichts“ am Hamburger Thalia-Theater…