Leseinspiration

„Schlüsselkompetenz“: Gerüchte und Gewohnheiten

Ich treffe immer wieder im Internet auf Gerüchte, dass diese oder jene bekannte Persönlichkeit die 80% ihrer Arbeitszeit mit dem Lesen verbringt und dass wir das gleiche machen sollten, wenn wir auch so erfolgreich werden wollen. Somit bilden wir eine Korrelation zwischen Lesen und Erfolg oder Lesen und Reichtum. Aber so einfach ist es nicht.

Warren Buffet verbrachte seine Tage nicht mit der Lektüre der “Sturmhöhe”, sondern mit den alten Zeitungen, Firmenverzeichnissen und Geschäftsberichten auf der Suche nach passenden Investments. Bill Gates wäre auch nicht da, wo er jetzt ist, wenn er statt an Rechnern zu schrauben, in die “Leiden des jungen Werther” vertieft wäre. Und dennoch würden die beiden heutzutage den Einfluss des Lesens auf ihren Erfolg wahrscheinlich nicht bestreiten.

Das Lesen ist wohl die wichtigste Kompetenz, die unsere Kinder im Laufe ihrer Grundschuljahre erwerben müssen. Auf dieser Kompetenz basiert der Erfolg unserer Kinder in anderen Fächern. Und diese Kompetenz ist auch der Schlüssel ein sinnstiftendes leben führen zu können.

Die zwei Jahre der Pandemie hatten eine negative Auswirkung nicht nur auf den seelischen Zustand sondern auch auf die Grundfähigkeiten unserer Kinder. Einer Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung zufolge gibt es signifikante Veränderungen in der Verteilung von besonders gut lesenden Kindern und Kindern mit Leseschwierigkeiten. Im Jahr 2022 gibt es weniger von den ersten als in 2016 aber mehr von den Kindern mit Problemen. Ich verlinke hier diese Studie.

Ich muss gestehen, meine Kinder hatten sehr lange Zeit etwas gegen das Vorlesen und auch gegen das Vorlesen aus den Büchern, die ich für sie am passendsten fand. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie zweisprachig erzogen werden und meine Nutzung von Sprachen. Bei meinem Sohn flammte aber die intrinsische Motivation zum Lesen etwas auf, als bei uns das wunderschöne Rubbelposter “50 Bücher, die jedes Kind gelesen haben muss” vom Riva-Verlag eingezogen ist. Ich habe das als eine Chance gesehen, das Lesen bei ihm als eine Gewohnheit zu etablieren.

Einige von den Büchern konnte er sofort weg rubbeln, aber die Hälfte blieb immer noch bedeckt. Diese Bücher interessieren ihn einfach nicht. Meine Tochter hat sich auch sehr lange das gleiche Poster für ihre Zimmertür gewünscht. Das hat mich aber dazu bewegt, selbst ein Poster für sie zu gestalten.

leseplakat

Ich habe für beide die Bücher gewählt, die sie definitiv mögen würden und die auch noch zufällig bei uns auf dem Kinderregal ungelesener Bücher liegen. Die beiden sind begeistert und mein Sohn konnte schon in diesen Ferien sein erstes Buch weg rubbeln.

In einem nächsten Post erzähle ich über die beiden Leseposter.

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