• Heldenreise

    Die Heldenreise: 2000 Jahre später

    Eine Heldenreise ist ein Erzählmotiv, das wir vor allem aus den griechischen Mythen kennen. Sie wird auch als Monomythos bezeichnet. Der Begriff entstammt der Autor der größten Odyssee des 20. Jahrhunderts James Joyes. (Sein Ulysses wartet ebenfalls auf seine Sternstunde in meinem Regal ungelesener Bücher.) Der Monomythos wurde als Konzept nach dem zweiten Weltkrieg vom amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell durch sein Buch „Der Heros in tausend Gestalten“ popularisiert. Die Heldenreise bildet die Grundlage in der  Filmreihe „Star Wars“ von George Lukas. Aber auch basieren die Suche von Frodo, die Kämpfe von Neo, die Abenteuer von Simba und die Lehrjahre von Harry Potter ebenfalls auf diesem Motiv. Der Kern der Heldenreise…

  • Bibliothek ungelesener Bücher,  Frauenliteratur

    Das Wissen des Abendlandes

    Seit einigen Jahren schmückt das Buch von Richard Tarnas mein Regal ungelesener Bücher. Auf dem Cover ist Isaac Newton in der Interpretation von William Blake:  mit einem Kopf, der wie einer anderen Person abgeschnitten ist, und mit definierten Muskeln an den Körperstellen, wo Menschen rein biologisch keine Muskeln haben können. Ich blättere immer wieder gern darin, traue mir aber das Lesen dieses knapp 600-seitigen Monolithen nicht zu. Die Grundlagen sind mir bekannt: aus den Seminaren über die antike Literatur und die Literatur der Moderne, aus Philosophie-Kursen und Kunstbüchern. Unsere abendländliche Kultur wurde von einer Handvoll Namen geprägt, die jeder zumindest ein Mal in seinem Leben gehört hat: In dem zwanzigseitigen…

  • Perspektiven

    Der Matthäus-Effekt

    Zum Ende des Jahres habe ich einen kritischen Blick auf die Liste meiner gelesenen Bücher letzter Jahre geworfen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Anteil von Bücher, die von Autorinnen stammten,  bei weniger als 20% lag.  Bis jetzt habe ich bei der Planung meiner „Bibliothek ungelesener Bücher“ (ok, es ist ein Regal und allein aus den Umweltschutzgedanken wird es nie die Ausmaße der Ecos Antibibliothek erreichen) keinen Wert auf die Geschlechterverteilung gelegt. Und dennoch hat mich das aktuelle Verhältnis sehr gewundert, sodass ich reflektieren musste, wie ich meine Leselisten zusammenstelle. Sobald ich feststelle, dass ich bestimmte Wissenslücken schließen muss (z.B. aus beruflichen Gründen) oder will (um die erneuten Eskapaden der Weltherrscher nachvollziehen…